Kerzenhersteller/in und Wachsbildner/in
Dir geht ein Licht auf
Erst mit vielen Kerzen ist dein Zimmer perfekt eingerichtet? Du liebst den Duft und die vielen verschiedenen Farben und hast schon längst rausgefunden, wie man Kerzen selbst herstellen kann? Dann sollte dein Hobby ein Upgrade bekommen, denn mit der Ausbildung als Kerzenhersteller und Wachsbildner kannst du deine Kreativität mit einem klassischen Handwerksberuf kombinieren. So lernst du zum einen, wie du Entwürfe gestaltest, Kerzen verzierst und veredelst und zum anderen, wie die Maschinen und Anlagen betrieben und Produktionsprozesse überwacht werden. Nach einer Grundausbildung kannst du dich auf einen der Schwerpunkte Kerzenherstellung oder Wachsbildnerei spezialisieren. Abgeschlossen wird die Ausbildung nach drei Jahren.
Ausbildungsinhalte
Bestimmt hast du schon oft die eindrucksvollen Kerzen bei Taufen, Hochzeiten oder Jubiläen bewundert, die für solche Events extra angefertigt werden. Damit auch deine Kunstwerke alle Blicke auf sich lenken, erfährst du in der Ausbildung als Kerzenhersteller und Wachbildner, wie geeignete Brennmassen und Dochte ausgewählt und kleine Kunstwerke gestaltet und entworfen werden – und zwar vom Kerzenrumpf bis hin zu der liebevollen Verzierung und Dekorierung. Wählen kannst du bei diesem Beruf zwischen zwei verschiedenen Schwerpunkten: Der Kerzenherstellung und der Wachsbildnerei.
Wie der Name schon sagt, lernst du im Schwerpunkt Kerzenherstellung, mit welchen unterschiedlichen Verfahren, Kerzen in großen Mengen oder als individuelle Kunstwerke hergestellt werden. Dabei bekommst du technische Unterstützung von großen Anlagen. Als Basis wird übrigens längst nicht mehr nur Bienenwachs, sondern auch eine Mischung aus Stearin oder Paraffinen verwendet.
Die sogenannte Zugmaschine übernimmt zum Beispiel die Arbeit, wenn du Kerzen in großen Mengen produzieren willst. Meterweise Docht hat sie auf einer großen metallenen Rolle aufgewickelt und zieht diesen wieder und wieder durch flüssiges Wachs. So entsteht, nach vielen Wiederholungen, eine Kerze. Dieses „Ziehen“ hat übrigens auch die alte Bezeichnung „Wachszieher“ geprägt – so wird der Beruf nämlich auch manchmal genannt. Deine Aufgabe hierbei ist es, die flüssigen Wachse nach einem Rezept anzumischen, in die Maschinen zu füllen, den meterlangen Docht aufzuziehen und regelmäßig den Produktionsablauf der Anlagen zu überprüfen. Die fertigen Kerzen kannst du nun stichprobenartig testen, denn sie sollen natürlich nicht nur perfekt aussehen, sondern auch ruhig und gleichmäßig brennen. Mit Brennversuchen stellst du also dein Geschick als Kerzenhersteller und Wachsbildner auf die Probe
Natürlich lernst du auch alternative Herstellungsverfahren kennen. Mit Hilfe von bestimmten Gießverfahren und Pressanlagen können Kerzen in individuellen Formen gebracht werden. Mit flüssigem Kerzenwachs zur Deko und dem Eintauchen in sogenannte „heiße Bäder“ kannst du dann noch für eine besonders schöne Farbverzierung und Veredlung sorgen. Dabei kannst du deiner Kreativität freien Lauf lassen.
Mit viel Fingerspitzengefühl
Entscheidest du dich in deiner Ausbildung für die Wachsbildnerei, arbeitest du weniger in der Herstellung, sondern kümmerst dich um deren Verzierung und Dekoration. Dabei darfst du dich kreativ so richtig austoben. Mit viel Fingerspitzengefühl lernst du, Deko-Elemente, wie Blüten und Sonnen, zunächst zu zeichnen und dann aus Wachs zu formen, einzufärben und auf dem Kerzenrumpf anzubringen. Eine Arbeit für kleine Künstler! Da du als Wachsbildner oder Wachsbildnerin vor allem Kerzen für besondere Anlässe verzierst, wirst du auch selbstständig Kunden beraten, die eine ganz persönliche Kerze gestaltet haben wollen. Etwas Theorie wartet übrigens auch auf dich, denn natürlich besuchst du neben deinem Ausbildungsbetrieb auch eine Berufsschule.
Du konntest dir immer schon tolle Zeichnungen aus dem Handgelenk schütteln, strotzt nur so vor Ideen und hast keine Angst, auch mal große Maschinen und Anlagen zu bedienen? Super, dann erfüllst du die Grundvoraussetzungen für diese spannende und seltene Ausbildung. Da du vor allem mit geschmolzenen Wachsen arbeitest, kann es in den Produktionsstätten auch mal heiß hergehen. Das sollte dir genauso wenig ausmachen, wie starke Gerüche oder Lärm.
Quelle: www.ausbildung.de